Aktueller Stand der Petition „Rettet die Gehirne in NRW! Stoppt den Abbau der neurologischen Frühreha!“
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
mittlerweile sind seit dem Start unserer Petition „Rettet die Gehirne in NRW!“ fast drei Wochen vergangen und es wurden bereits über 4800 Unterschriften erzielt. Dieses beeindruckende Zwischenergebnis wird unserer Selbsthilfeorganisation www.shvfg.de / www.wachkoma-nrw.de entscheidend dabei helfen unserer Forderung Nachdruck zu verleihen, die neurologische Frührehabilitation in NRW zukünftig generell zu sichern sowie qualitativ zu verbessern. Jeder Betroffene in Nordrhein-Westfalen soll dieselbe Chance bekommen wie auch neurologische Patienten in den anderen Bundesländern.
Viele Mails und Telefonanrufe zeigten deutlich, dass das Thema nicht nur für eine bestimmte Randgruppe von Interesse ist, sondern sehr viele Bürger*innen in NRW und auch auch ganz Deutschland erkannt haben: Jeder kann einmal in eine Situation geraten, in der eine gute qualitätsgesicherte neurologische Rehabilitation entscheidend den weiteren Lebensverlauf bestimmt!
Wir waren daher zwischenzeitlich sogar auf Platz 6 der beliebtesten nationalen Petitionen auf change.org. Herzlichen Dank für Eure Hilfe!
Jetzt ein Update zu den aktuellen Entwicklungen im Krankenhausplan NRW #Frühreha: Mittlerweile ist das zweite Anhörungsverfahren gestartet und die beteiligten Kliniken konnten kürzlich nochmals ihre Stellungnahmen zu den Planzahlen und Zuweisungen des MAGS NRW (Ministerium für Arbeit,Gesundheit und Soziales NRW) einreichen. Bis Ende des Jahres sollen dann die endgültigen Entscheidungen feststehen und ab Anfang 2025 auch umgesetzt werden. Positiv ist zu berichten, dass im 2. Anhörungsverfahren bereits eine Reaktion des MAGS NRW auf zahlreiche kritische Stimmen erkennbar war. Die geplanten Fallzahlen wurden um ungefähr 20% Prozent angehoben und es wurden weitere Versorger darunter auch zwei Rehafachkliniken (die VAMED Klinik Hattingen und die Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik in Nümbrecht ) in den Krankenhausplan aufgenommen. Der Kölner Stadtanzeiger hat darüber berichtet: https://www.ksta.de/politik/nrw-politik/nach-schlaganfall-mehr-fruehreha-plaetze-fuer-den-regierungsbezirk-koeln-genehmigt-897013
Wir von der Selbsthilfe betrachten diese Anpassungen aber bei Weitem als ungenügend und können daher keine Entwarnung geben. Die Gründe sind in dem Leserbrief des Vorstandsvorsitzenden K.E. Siegel vom SHV – FORUM GEHIRN e. V. hier erläutert: https://shv-nrw.de/aktuelles/leserbrief-zum-thema-mehr-fruehreha-plaetze-fuer-den-regierungsbezirk-koeln-genehmigt/
Nach wie vor gibt es bei der geplanten Verteilung der Frührehaplätze in NRW geographisch gesehen ein großes Ungleichgewicht. Besonders betroffen in NRW ist die Region Westfalen. Im Regierungsbezirk Detmold ist weiterhin keine Rehafachklinik, wie zum Beispiel die Marcus Klinik der Gräflichen Kliniken Bad Driburg, berücksichtigt. Im Regierungsbezirk Arnsberg sollen erfahrene bisherige Leistungserbringer, wie die VAMED Klinik Hagen-Ambrock oder auch die CELENUS Klinik für Neurologie Hilchenbach, zukünftig aus dem Krankenhausplan ausscheiden. Die genannten Kliniken haben in der Vergangenheit eine entscheidende Funktion bei der neurologischen Frührehabilitation gehabt und leisten diese auch gerade jetzt im letzten Quartal 2024. Problematisch ist, dass die gesetzlichen Krankenversicherungen bereits signalisieren die bestehenden Verträge kurzfristig zum Jahresende aufzukündigen. Umfangreiche erforderliche Strukturen in Bezug auf Ausstattung und Personal sind dort in den vergangenen Jahrzehnten aufgebaut worden. Akutkrankenhäuser, die jetzt für die Leistungserbringung neu in den Krankenhausplan aufgenommen wurden, stehen in dieser Hinsicht noch ganz am Anfang. Es sind dort vielleicht intensivmedizinische Geräte vorhanden, aber um den Weg zurück ins Leben nach einer schweren Hirnschädigung zu ermöglichen benötigt es weitaus mehr. Die Selbsthilfe bleibt weiterhin bei ihrem Statement: Eine garantierte und qualitätsgesicherte Frührehamaßnahme in NRW für neurologische Patienten ist ab 2025 ungewisser denn je!
Unser Plan: Was passiert mit den Unterschriften?
Das Jahr geht langsam zu Ende und es bleibt nicht mehr viel Zeit. Aber noch ist nichts endgültig entschieden. Daher bitten wir alle Unterstützer*innen diese Petition weiterhin zu teilen und zu bewerben. Wir drängen auf ein kurzfristiges persönliches Gespräch mit NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, um die Liste der Unterzeichnenden unserer Aktion „Rettet die Gehirne in NRW!“ ihm persönlich zu überreichen.
Eine Terminanfrage an das MAGS NRW wurde bereits auf den Weg gebracht.